08.06. – 11.06.2013 Parque Nacional Tayrona, Kolumbien
Der Nationalpark Tayrona im östlichen Teil der kolumbianischen Karibikküste ist fast vollständig mit dichtem Urwald bedeckt. Unser Appetit auf Karibikstrand ist noch nicht vollständig gesättigt: an den Küstenabschnitten des Parks gibt es einige der schönsten Strände Kolumbiens. Da man dorthin jedoch mehrere Stunden durch den Urwald wandern muss, sind diese vergleichsweise wenig besucht. Neben den Stränden freuen wir uns auch auf (liebe) Dschungeltiere – und ziehen mit kleinem Gepäck los.
Dschungelcamp
Nach ca. 3 Stunden Wanderung durch den Urwald gelangen wir zur ersten Bucht „Arrecifes“. Am Strand ist die Brandung extrem stark – hier gilt „Baden Verboten“ – wir nehmen diese Warnung ernst, da wohl bereits > 100 Menschen an diesem Küstenabschnitt bereits ertrunken sind. Wir beziehen Quartier in den Hängematten am hiesigen Campingplatz – und wandern noch rasch eine halbe Stunde weiter zum freigegebenen Badeplatz „La Piscina“. Nach dem schweißtreibenden Dschungelmarsch sind wir reif für eine Abkühlung.
Nachts beziehen wir direkt neben dem (Ur)Waldrand Quartier. Die Hängematten sind durch ein Palmdach gegen evtl. Regen geschützt und mit Moskitonetzen ausgestattet. Hinter uns hören wir lautstark „das Konzert des Dschungels“: Pfeifen, Fiepen, Zirpen. Beruhigenderweise kommen Raubtiere im Nationalpark nicht vor… Vor uns tost die Brandung der karibischen Meeres, das hier auf die Felsen geworfen wird. Diese Soundkulisse ist einmalig und hält uns lange vom Schlafen ab. Doch nicht nur das: wir stellen beide fest, das es gar nicht so einfach ist, in Hängematten zu schlafen. Wirklich vernünftig schläft es sich nur auf dem Rücken – als eingefleischte Seitenschläfer bereitet uns das jedoch ein paar Schwierigkeiten…
Weiter durch den Dschungel
Am nächsten Morgen ziehen wir nur mittelmäßig ausgeruht weiter zur nächsten Bucht. Wir durchqueren Flüsse, klettern über Felsen und wandern unter Hainen von Kokospalmen. Die Wanderung zur Bucht „Cabo San Juan“ dauert angeblich nur 1 Stunde, wir biegen jedoch falsch ab und geraten auf den längeren „Pferdepfad“ für Lastentransporte. An einigen engen Stellen kommen uns Pferdekolonnen entgegen – Ausweichen ist nur durch Klettereinsatz möglich. Unterwegs halten wir hier und da an, um arbeitsame Blattschneideameisen, Tausendfüßler, riesige Fliegen, Dschungelbienen, Krabbenkolonien und Geckos gebührend zu beobachten.
Cabo San Juan
An diesem (Traum)Strand kann man in Hängematten auf einer Anhöhe übernachten – von hier aus überblickt man 2 verschiedene Postkarten-Buchten. Diese Übernachtungsmöglichkeit bietet definitiv den malerischsten Nachtlager-Ausblick unserer bisherigen Reise!
Wir treffen zufällig am Strand Patricia und Matthias aus dem Allgäu wieder – nachdem wir die beiden in Ushuaia (Feuerland, Argentinien) Anfang März auf dem Parkplatz „Am Ende der Welt“ kennengelernt haben. In Luftlinie ausgedrückt sind das ca. 7.300 km Entfernung! Natürlich feiern wir das Wiedersehen Abends bei einigen Aguila-Bier – und tauschen uns über unsere Reiseerlebnisse aus.
Nachts verstärkt sich der vom Meer wehende Wind enorm – so das unsere Hängematten fast schon als Windhosen fungieren – d.h. wir werden reichlich durch geschaukelt & durch gepustet. Es ist also nicht „alles Gold was glänzt“ – wir wechseln daher kurzerhand am nächsten Tag das Nachtlager.
Die Lastenpferde können auch für Reiter gebucht werden – das gibt uns die Idee, den Weg über die schmalen & steilen Dschungelpfade zurück zu reiten. Passenderweise hören wir aus der Ferne das Geschrei der Brüllaffen – Abenteuergefühl pur & ein fantastischer Abschluss unseres Besuchs im Nationalpark.
Hallo ihr zwei,
habe seit Ende März nicht mehr reingeguckt und hatte jetzt einiges nachzuholen.
Es hat sich gelohnt, wirklich wieder viele tolle Bilder und schön geschrieben!
Ich möchte hier ja keine schlechte Stimmung machen, aber wenn ich so auf den Kalender schaue ist jetzt Bergfest. Und ihr seid immer noch „nur“ in Südamerika unterwegs. Ihr müsst langsam mal rüber über den großen Teich ;o)
Oder wie sieht eure Planung aus, werdet ihr Südamerika noch verlassen?
Gruß
Martin
Hallo Martin,
die Stimmung bei uns ist sehr gut, wir haben einfach schon wahnsinnig viel erlebt auf unserer Reise & so einiges liegt noch vor uns.
Irgendwann kommt der Tag der Rückkehr, aber das wussten wir ja vorher bereits 😉
Das Leben in Deutschland hat auch einige Vorteile (auch diesen Vergleich kennen wir ja aus früheren Reisen bereits) – also ist der Gedanke an den Tag der Rückkehr absolut ok.
Auf Familie und Freunde freuen wir uns jetzt schon!
Um jegliches Mitleid bei Euch als Heimatbasis im Keim zu ersticken: unser „Bergfest“ haben wir gebührend im Whirlpool auf dem Dach (16. OG) unserer temporären Wohnung in Medellín gefeiert. Die Lichter der Stadt zu Füßen, Sektglas (mit Eiswürfeln) in der Hand… so macht Weltreise Spaß 😉
Liebe Grüße
Sylvia & Lutz
PS der „Abflug“ aus Südamerika steht jetzt fest: am 4. August werden wir von Santiago de Chile nach Neuseeland fliegen