Stippvisite in Neuseeland

06.-12.08.2013, Nordinsel, Neuseeland
Wir fliegen Sonntags kurz vor Mitternacht in Santiago de Chile los und landen nach 14 Flugstunden Dienstags morgens um 04:30h in Auckland. Grund: wir überfliegen die Datumsgrenze, der Zeitunterschied beträgt 16 Stunden! Wir beschließen den Jetlag umgehend zu bekämpfen und unternehmen nach dem Frühstück einen Spaziergang durch die winterlich-sonnige Stadt.

Muchos Contrastes, Big Differences
Der Unterschied zwischen Südamerika und Neuseeland kommt uns extrem groß vor. Sanitized Auckland. Alles sieht extrem sauber, poliert und manierlich aus. Man könnte fast vom Bürgersteig essen. Kein Gehupe im Straßenverkehr, keine fahrenden Autowracks, manierliche Fahrweise. Die Parkanlagen sind gepflegt, als würde Queen Elisabeth morgen zu Besuch kommen. Alkoholverbotszonen & Videoüberwachung in den Straßen sorgen dafür, das sie auch keinen schlechten Eindruck bekommen würde. Kommt uns das alles so extrem anders vor, weil wir einige Monate in Südamerika verbracht haben? Oder würde uns Deutschland ähnlich steril erscheinen, wenn wir statt nach NZ wieder nach Hause geflogen wären?

Den Rückweg aus der Innenstadt Aucklands treten wir per Linienbus an. Der freundliche Busfahrer wünscht allen Fahrgästen per Mikrophon eine gute Fahrt & einen schönen Tag. Falls jemand Fragen hat oder Hilfe braucht, soll man sich einfach an ihn wenden. Auf ähnliche Hilfsbereitschaft der Passanten treffen wir in den Straßen, wenn wir suchend in unseren Stadtplan schauen. Die Neuseeländer wirken auf Anhieb freundlich und sehr hilfsbereit.

Raus aus der Stadt: Rotorua
Wir legen 6 Tage Stopp-Over in Neuseeland ein, um einen kleinen Eindruck vom Land zu bekommen. Also verlassen wir per Überlandbus die Stadt und fahren südlich nach Rotorua. Hier sieht man schnell, das Neuseeland vulkanische Ursprünge hat. Geysire, Schwefelquellen, spuckende Matsch-Löcher – an vielen Stellen tritt Dampf aus der Erde aus. Wir legen ein Bad in den (stark nach Schwefel riechenden) Thermalquellen ein. Anfang August herrscht hier noch Winter – dichter Wasserdampf steigt zum Himmel auf. Es wirkt, als wären die Wolken in Bodennähe – eine mystische Atmosphäre.

Im Thermalbad sind Schilder aufgestellt „Bitte nicht auf den Boden spucken“ – übersetzt auf Chinesisch, Koreanisch und Japanisch. Erstmals während unserer Reise treffen wir auf größere Gruppen asiatischer Touristen.

Maori-Kultur
Wir besuchen in Rotorua ein „lebendes Museum“: ein nachgebautes Maori-Dorf. Wir erfahren vieles über die Geschichte der Maoris und ihre heutige Situation. Anschauliche Vorführungen über Tätowierkunst, Ausbildung der Maori-Krieger sowie die traditionelle Kochweise in Erdöfen (Hangi) zeigen uns ein Stück des Maori-Alltags „anno-dazumal“. Heutzutage sind die Maoris vergleichsweise gut in die Neuseeländische Gesellschaft (auch politisch) integriert. Am Schluss des Besuchs sehen wir die Aufführung eines „Haka“-Tanzes – der traditionelle Kriegstanz der Maoris. Wir sind sprachlos, als im Anschluss eine Schülergruppe unter den Besuchern den speziellen „Haka“-Tanz ihrer Schule aufführt. Ca. 30 (fast ausschließlich europäisch-stämmige) Teenager stampfen auf dem Boden, strecken die Zunge heraus und rufen laut Schlachtrufe in Maori-Sprache.

Wir erfahren: in Neuseeland haben alle Schulen, Universitäten, Sport-Clubs etc. ihren eigenen „Haka“. Die Neuseeländer sind stolz darauf – und wir haben auf unserer Reise bislang wenig vergleichbares bezüglich „Integration“ kennengelernt.

Up in the Sky
Die 1 Mio.-Einwohner-Stadt Auckland ist ein Geschäftszentrum mit recht wenig Atmosphäre. Wir kehren von unserem Ausflug aufs Land dennoch früher zurück, um einen ehemaligen Arbeitskollegen von Lutz, Prof. Steinbuß mit Sohn Georg zu treffen. Wir speisen im rotierenden Restaurant des Sky Towers über den Dächern Aucklands. Der Blick ist atemberaubend (mit 328m ist der Turm das höchste Gebäude der südlichen Hemisphäre). Lutz hat zur Abwechslung die Gelegenheit nach langer „Abstinenz“ über Data-Mining und die neuesten Oracle 12c Features zu fachsimpeln. Georg Steinbuß studiert zur Zeit in Neuseeland & Vater Steinbuß nutzt die Gelegenheit um seiner Neuseeland-Leidenschaft weiter zu frönen – wir erfahren viele interessante Reisedetails. Spätestens jetzt beschließen wir fest, irgendwann einmal wieder nach NZ zu reisen und das Land richtig kennenzulernen!
(Übrigens: Der Abend ist so nett, das wir ganz vergessen Fotos zu machen.)

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2 Antworten zu Stippvisite in Neuseeland

  1. markus sagt:

    HG! Wünsche/n Sylvia “happy birthday” (in NZ schon wieder vorbei … :). Hatten heute beim Hohe-Straße-Fest in der Carlstadt drüber gesprochen … Es sind ja jetzt nur noch 3 Monate bis zu Eurer Rückkehr. LG, markus.

  2. Klaus sagt:

    Hey Ihr 2,
    auf den Fotos macht das neuseeländische Wetter aber einen sehr milden Eindruck. Schade, dass Ihr nicht mehr Zeit für dieses Land hattet… Bin gespannt auf Eure Haka-Tanzkünste!
    Wir freuen uns auf die nächsten Beiträge zu den Fidschis und Südafrika.
    bis bald LG Klaus und Family

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