Out of Time – Perú im „Schnelldurchgang“?

14.07. – 31.07.2013, Perú
Nachdem wir fast 7 Monate durch Südamerika gereist sind, läuft uns nun die Zeit davon: am 4. August werden wir von Santiago de Chile nach Neuseeland fliegen. Perú ist eins unserer Hauptziele – leider verbleiben uns „nur“ gut 2 Wochen. Bislang haben wir den Luxus unseres Reise-Jahres genutzt, indem wir langsam, bewusst und vor allen Dingen spontan gereist sind. Für US-Amerikaner oder Asiaten sind 2 Wochen ein „Jahresurlaub“ – doch wir Langzeitreisende stecken in einem „Zeitdilemma“…

Also doch: weniger ist mehr!
Perú ist ca. 3,6 mal so groß wie die BRD. Da wir nicht sämtliche Strecken mit dem Flugzeug zurücklegen können (schlecht fürs Reisebudget) und wollen (man sieht schließlich nichts vom Land), entscheiden wir uns einfach für: Einschränken! D.h. wir suchen vorab die für uns allerwichtigsten Punkte heraus und streichen so manche „must-see“ Highlights. Entgegen unseres bisherigen Reise-Stils haben wir die 17 Tage Perú inkl. anschließender Weiterreise nach Santiago de Chile tatsächlich komplett im Voraus geplant.

Perú: Wüste & Armut
Wir reisen per Bus (15h) von Ecuador aus entlang der peruanischen Westküste mit 2 Stopps zunächst bis Lima. Später von Lima entlang des Highways „Panamericana Sur“ bis zur chilenischen Grenze (20h). Diese Strecken entlang der Nord-Süd-Achse Perus führen ausschließlich durch ockerfarbene, trockene Berglandschaften & öde Sandwüsten: weite Teile Perús sind von Wüste bedeckt! Wir sind überrascht.

Die Panamericana durchquert ärmliche Straßendörfer und trostlose, staubige Minen-Städte. Direkt hinter der Ecuadorianischen Grenze fällt uns der Unterschied auf: unzählige windschiefe Hütten und von Sand zugewehte Verschläge aus Zeltplanen säumen die Hauptstraßen. Immer wieder liegen Müllberge am Straßenrand – dies gehörte bislang in keinem von uns besuchten Land Südamerikas zum Straßenbild.

Wir erfahren einen der Gründe: fast die Hälfte der 30Mio. Peruaner leben unter der Armutsgrenze (d.h. weniger als 2 US $ pro Tag verfügbar). Das Pro Kopf Einkommen ist deutlich niedriger als z.B. in Kolumbien oder Argentinien.

Perú: auf den Spuren alter Hochkulturen
Neben den (weltbekannten) Inka-Stätten gibt es ebenso beeindruckende Zeugnisse von pre-Inka Völkern zu besichtigen. Wir besuchen in Trujilo die riesige Ausgrabungsstätte von Chan Chan – das damalige Zentrum der Chimu (ca. 900 – 1500 nChr). Damals lebten hier ca. 250.000 Menschen dieses indigena-Volkes – hinter 10-12 Meter hohen verputzten Adobe-Mauern (Adobe = Lehm/Stroh-Ziegel). Besonders Sylvia freut sich über die rechtwinkelig angelegten „Icon“-artigen Steinmetzarbeiten der Chimu.

Wir lassen uns Cusco – die alte Hauptstadt des Inka-Reiches natürlich nicht entgehen. Erwartungsgemäß ist die Stadt (auch wegen der Nähe zu Machu Picchu) ähnlich eines Ameisenbaus mit Touristen gefüllt. Die verwinkelten Gassen, kolonialen Bauten und malerischen Plätze versprühen eine charmante und entspannte Athmosphäre, welche die Besuchermassen vergessen lässt. Die dünne Luft (3.300m ü.M.) lässt uns allerdings bei der Entdeckung der Stadt viele Pausen einlegen. In Cusco ist es winterlich kalt – leider wird Sylvia von einem grippalen Infekt heimgesucht. Nachdem wir zur besseren Genesung von Sylvia in ein beheiztes Hotel (Seltenheit!) umgezogen sind, besucht Lutz alleine das heilige Tal mit zahlreichen Inka-Ausgrabungsstätten sowie Machu Picchu. Das bekannteste Touristenziel Südamerikas ist erwartungsgemäß randvoll mit Touristen – Eintrittskarten sind auf Tage hinaus ausverkauft! Nur mit Hilfe eines trickreichen Reisebüros bekommt Lutz noch Zutritt. Morgens um 7h geht es los – leider bei strömenden Regen & Nebeldecke. Dieser hört glücklicherweise nach einigen Stunden auf und kurz vor Mittag gibt der Nebel eindrucksvolle Blicke auf das Inka-Heiligtum frei. Lutz trifft Tamid – einen aus Ägypten stammenden Box-Trainer der seit ein paar Jahren in den USA lebt. Während die beiden sich angeregt über Politik sowie Gott & die Welt unterhalten, durchstreifen sie das überraschend große Inka-Areal.

Perú: weitere Highlights
In Lima steigen wir in einem Hostel im (wohlhabenden) Viertel Miraflores ab. Die hiesigen Häuser & Straßenzüge könnten sich ohne weiteres in jeder beliebigen amerikanischen oder europäischen Großstadt befinden. Wir nutzen die Chance und stürzen uns ins Nachtleben. Das Preisniveau der von uns besuchten Discothek ist allerdings ebenfalls auf US bzw. EU Standard.

Eine echte Besonderheit ist der Ausflug nach Puerto Maldonado ins Amazonas-Becken. Hierzu folgt ein getrennter Blog-Artikel. Absolut erwähnenswert ist weiterhin die peruanische Küche, diese hebt sich von den anderen (von uns besuchten) südamerikanischen Ländern ab. So wie wir es schaffen, folgt hierzu ebenfalls ein Artikel.

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2 Antworten zu Out of Time – Perú im „Schnelldurchgang“?

  1. markus sagt:

    Hola amigos, lo siento mucho que Sylvia estaba enferma en Perú.
    Vamos beber un San Miguel esta noche al bar „zakk“ con los muchachos.
    PS: Enjoy New Zealand – please great the little hobbit from us. M#derGeneral

  2. Heike und Wilfried sagt:

    Hallo ihr zwei,

    es ist immer wieder schön von euch etwas zu lesen. Wir haben gestern Justus zweiten Geburtstag gefeiert und genießen die letzten sonnigen Tage.

    Bis bald
    Heike und Männer

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