Iguazu: Wasserfälle vs. Borussia Dortmund

28.04. – 01.05.2013, Iguazu, Argentinien / Brasilien

Die Wasserfälle von Iguazu sind in jedem Südamerika-Reiseführer in der Liste der 10 Top-Attraktionen auf den vorderen Plätzen zu finden. Wir haben eine angeborene Grundskepsis gegenüber Orten die man nicht verpassen darf – denn leider sind diese allzu oft hoffnungslos mit Touristenscharen und Souvernirshops überlaufen. Ursprünglich hatten wir den Besuch dieser „Must See“-Attraktion also nicht auf unserer Agenda.

In Salta beschließen wir dann einen „Abstecher“ nach Rio de Janeiro zu machen. Direktflüge nach Rio gibt es von dort aus nicht, Stopps sind in Buenos Aires oder Iguazu möglich. Der Besuch der Wasserfälle schiebt sich also quasi von selbst auf den Plan…

Tropen
Die Iguazu Wasserfälle sind aus unterschiedlichen Perspektiven sowohl von der argentinischen als auch von der brasilianischen Seite aus zu sehen. Wir nehmen uns am ersten Tag die brasilianische Seite vor – und sind überrascht das der Besucherandrang nicht so groß wie befürchtet ist. Das dumpf grollende Geräusch der Wasserfälle ist weithin zu hören – wir laufen bei tropischem Klima (32° – gefühlte 99% Luftfeuchtigkeit) über die abgesteckten Pfade durch den Dschungel. Am ersten Aussichtspunkt erhalten wir einen ersten imposanten Panoramablick über die das gewaltige Naturschauspiel. Soweit das Auge reicht stürzen tosende Wassermassen in die Tiefe – und ziehen uns in den Bann.

Natur pur
Die Wasserfälle liegen inmitten von 2 riesigen Nationalparks (Arg/Bras) – insgesamt über 2.000 km². Diese Fläche ist hauptsächlich von undurchdringlichem Dschungel bedeckt. Dieser bietet Raum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten – da dies unser erster „Urwald“-Besuch ist, finden wir dies fast genauso spannend wie die eigentlichen Wasserfälle. Wir nutzen die Gelegenheit und nehmen an einer geführten Wanderung (zu zweit!) entlang eines Naturkundepfades teil. Uns begegnen die unterschiedlichsten Schmetterlinge – in uns bislang unbekannter Schönheit, Größen und Farben. Vogelarten, die wir bislang nur im Zoo gesehen haben, flattern uns hier um die Ohren (Highlight: ein Tucan!). Mehrfach stoßen wir auf Nasenbären – die allerdings an den Touristen bzw. an deren Essensresten Gefallen finden – und uns bei jeder Gelegenheit um Futter anbetteln.

Wasserfall sticht „König Fussball“
Am zweiten Tag fahren wir mit dem Bus zur argentinischen Seite. Wir haben Glück: im Gegensatz zum Vortag scheint die Sonne. Leider findet nachmittags (argentinische Zeit) das Rückrundenspiel Borussia Dortmund vs. Real Madrid statt. Keine Frage, das das UNESCO Weltnaturerbe Vorrang gegenüber dem Champions League Halbfinalspiel hat. Es scheint, als ob das sonnige Wetter die Touristenhorden nun auf den Plan gerufen hat: auf der argentinischen Seite schieben sich in 3-er Reihen die Massen im Gänsemarsch über die Wege aus Tränenblech.

Glücklicherweise ist das Gelände enorm groß, so dass wir in den entlegeneren Ecken des Parks einige ungestörten Blicke auf die Wasserfälle in Ruhe genießen können. Die dabei entstehenden Regenbögen und die davor flatternden Schmetterlinge halten uns lange gefangen.

Fazit: Kein Vergleich zur Achtungs-Niederlage des BVB…