Mit der Fähre durch die Kanäle Süd-Patagoniens

11.03. – 15.03.2013 Puerto Natales → Puerto Montt, Chile

Um von der Südspitze Chiles nordwärts zu fahren, bleibt nur der Weg per Straße über Argentinien(!) – oder die Reise per Schiff. Die Fahrt mit dem regulären Fährverkehr führt durch das Labyrinth von Kanälen und Inseln vor dem südchilenischen Festland – und dauert 4 Tage & Nächte. Die genaue Route ist wetterabhängig – der Seegang für die Abschnitte über das offene Meer ebenfalls…

Die Fährpassage wurde uns von anderen Reisenden empfohlen – insbesondere aufgrund der spektakulären Aussichten in die Fjordlandschaften vor dem Hintergrund der patagonischen Anden. Wir besorgen uns in Puerto Natales für alle Fälle Wollmützen und Fleece-Jacken – und stürzen uns ins Abenteuer…

Spät Montag-Abends gehen wir an Bord – wir beziehen unsere 4er Kabine, die wir mit David (Barcelona) teilen. Das vierte Bett bleibt leer – wir sind ganz froh über etwas „Extra-Platz“ in der engen Kabine.

Fähre = Kreuzfahrt?
Die erste Meeresenge durchqueren wir am folgenden Morgen bereits um 6h – klar das wir uns dies nicht entgehen lassen. Der Abstand zur Küste beträgt scheinbar nur ca. 20 Meter – Gedanken wie „hoffentlich versteht der Kapitän seinen Job..“ schießen durch den Kopf. Die sonst für Besuche offene Brücke ist während dieses Manövers verständlicherweise geschlossen.

Die Fähre wird hautpsächlich für den Transport von Fracht benutzt – der Laderaum ist mit LKW-Aufliegern fast vollständig gefüllt. „Muh“-Rufe der transportierten Kühe sind auch nachts in den Kojen gut zu hören – spätestens am dritten Tag riecht man die Tiere bis hin zum Sonnendeck. Aber schließlich handelt es sich hierbei nicht um eine Kreuzfahrt…

Ausblicke
Dennoch legt der Kapitän für die ca. 120 Passagiere einen Abstecher zum Gletscher Skua ein. Das Wetter spielt glücklicherweise mit – und wir bekommen ein imposantes Schauspiel geboten: Gletscher und umliegende Berge spiegeln sich samt Treibeis an der Wasseroberfläche. Die Crew nutzt die Gelegenheit um die Bordbar mit Gletschereis auszurüsten…

Zwei Mitarbeiter der Crew informieren uns mit durchwegs sehr gut vorbereiteten Vorträgen über die Tier & Pflanzenwelt Patagoniens zu Land, Luft und Wasser.

Während der Fahrt sehen wir wieder Delfine und Seehunde, sowie erstmals Albatrosse. Weit entfernt am Horizont ragt eine Walflosse aus dem Wasser – auch hier reicht der Zoom der Pocket-Kamera für vernünftige Bilder leider nicht aus.

Bordleben
Die 4 Tage vergehen wie im Flug. Sonne & Wind meinen es für den größten Teil der Fahrt gut mit uns. Selbst die zumeist unruhige zwölfstündige Passage übers offene Meer gestaltet sich verhältnismäßig ruhig. Das Schwanken des Schiffes lässt Sylvia jedoch nicht kalt, und muss mit einer Reisetablette bekämpft werden.

An Deck herrscht entspannte Lounge-Athmosphäre. Wir freunden uns mit Michaela (Hannover) und Jessy (Düsseldorf) an. Am letzten Abend zieht uns der spektakuläre Sternenhimmel auf See in den Bann. Doch auch an den bewölkten Abenden kommt bei Kniffel, Bar-Karaoke und Bingo nach Anbruch der Dunkelheit keine Langeweile auf.

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Eine Antwort zu Mit der Fähre durch die Kanäle Süd-Patagoniens

  1. Jens & Family sagt:

    Hey ihr zwei, cooles Abenteuer, würde gerne mit euch tauschen, muß nämlich Englisch üben, mache grad ne Pause.Wie viele Delfine , Seehunde und Albatrosse habt ihr den gesehen? Dei Aussicht war bestimmt schön die Gletscher, und Berge. Arme Sylvia, mir were auch schummerig geworden wenn ich 4.Tage auf einem schaukelnem Schiff wäre. Wo fahrt ihr den als nächstes hin? Gibt es in Chiele auch noch andere Tiere die ihr gesehen habt,außer Delfine und Co? Eure Selina

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