07.02.2013 Punta Tombo, patagonische Atlantikküste
Um zu den Magellanpinguinen auf Punta Tombo zu gelangen, haben wir uns zum ersten Mal ein Auto gemietet. Wir wollten unabhänig von irgendeiner Tour sein, um so lange mit den Pinguinen zusammen zu sein, wie wir Lust haben. Die Touren bieten nur einen Aufenthalt von 1,5 Stunden – für uns von vorneherein viel zu wenig. Die Fahrt dorthin war ziemlich mühsam, da wir 1 Stunde (22 km) auf Schotterwegen immer nur geradeaus mit max. 40 km/h fahren mussten. Aber es hat sich gelohnt:
Auf dem Weg zur Pinguinkolonie musste Lutz immer wieder bremsen, weil Guanakos unseren Weg kreuzten oder wir fasziniert von den neugierig durch die Büsche blickenden Tieren, genauso neugierig zurückschauten. Für die paar unter Euch, die nicht wissen, was Guanakos sind: Sie erinnern stark an Lamas. Eine Art Gürteltier (das erkannten wir zumindest) überquerte geschwind unseren Weg. Erst viel später im Museum fanden wir heraus, dass es ein Pichi war. Auch dieses gepanzerte Tier gibt es nur hier in Südamerika.
Den ersten Pinguin sahen wir dann, als wir in das Naturschutzgebiet hineinliefen. Einfach so am Wegesrand gemütlich aus seiner Nisthöhle schauend – keine 2 Meter von uns entfernt!!! Dieses Bild wird zumindest Sylvia wohl niemals vergessen. Aber wir wussten nicht, dass dies erst der Anfang war und es noch viel schöner und aufregender werden würde. Je weiter wir in das Gebiet liefen, umso mehr Pinguine sahen wir. Überall – auf dem Weg, unter der Brücke, am Wegesrand und soweit das Auge blicken konnte sahen wir die wunderschönen, neugierigen und faszinierenden Tiere. Manchmal mussten wir auch stehen bleiben, weil ein Einzelner oder auch mal eine kleine Gruppe von Pinguinen unseren Weg kreuzten und na ja: Die Pinguine hatten Vorfahrt. Es war ein unwahrscheinlich aufregendes, fast schon unwirkliches Erlebnis durch die Pinguinkolonie zu spazieren und so nah dabei sein zu dürfen.
Wir hatten uns vorher in dem Museum am Parkeingang informiert und wussten nun auch, warum manche Pinguine so zerzaust aussahen. Sie waren in der Mauser und verloren ihr „Winterkleid“. Die jüngsten waren dort gerade mal 3 Monate alt und sahen teilweise „wie kleine Landstreicher“ (O-Ton Lutz) aus. Besonders wenn einzelne Federn am Schnabel hingen, war Sylvia schwer zu halten, sich den Pinguin nicht zu schnappen und unendlich lange zu knuddeln.
Wir waren sehr froh, dass wir die Tour alleine unternommen hatten, denn letztendlich waren wir dort 4 Stunden, die wie im Fluge vergingen. Nur 1,5 Stunden bei den Pinguinen in einer geführten Tour – nicht auszudenken.