Zwei- und Vierräder in Uruguay und Argentinien

Da muss es schon einen besonderen Grund geben, wenn ich über Autos schreibe – gibt es auch: hier fährt einfach alles!

Es würde mich nicht wundern, wenn ich hier meinen alten Opel wiedersehen würde, den ich Anfang der 90er verkauft habe (da war er fast 10 Jahre alt). Wenn es hier einen TÜV geben würde, wären halb so viele Autos auf der Straße. Man weiß spätestens das es ebenfalls keine ASU gibt, wenn man eine halbe Stunde durch das Zentrum in Montevideo läuft.

Andererseits fahren hier Protzkarren rum, die sich nur noch gegenseitig toppen, indem der eine sein Gefährt tiefer gelegt hat und der andere eben nicht. Riesige Familienkutschen mit funktionierender Alarmanlage. Diese wird einmal täglich mehr oder weniger freiwillig geprüft – ständig lärmt in den Straßen irgendeine Alarmanlage rum. Das kümmert aber außer uns keinen hier, gehört zur täglichen Geräuschkulisse eben dazu.

Manchmal kommt uns die Vermutung, dass einige „Schätzchen“ schon mindestens einen Krieg aktiv mitgestaltet haben.

Wir vermuteten, das der verrostete Bus auf der Rasenfläche abgestellt wurde, weil er Schrottreif ist – so wie es hier mit vielen Autos gemacht wird, wenn sie wohl wirklich nicht mehr fahren können. Der Bus allerdings kam uns kurze Zeit später entgegen, warum auch nicht: Er fuhr schließlich noch.

Autos werden aber nicht nur zum Fahren genutzt:  als willkommene Sprayfläche nicht nur für Werbebotschaften bietet ein noch so kleines Vehikel Platz genug. Auch akustische Werbebotschaften werden so an den Mann bzw. die Frau gebracht: von Sonderangeboten im Supermarkt bis zur Ansage für ein Programmkino. Einfach fette Boxen aufs Autodach, Lautstärke auf Maximum & es wird schön gemütlich durch die Wohngegenden gefahren.
Highlight: in einem alten Schätzchen mit runtergedrehten Scheiben sitzt ein riesiger orangefarbiger Plastikfisch, der sowohl die Vorder- als auch die Rücksitze einnimmt. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Klarer Fall: Werbung für ein Aquarium. Der Käfer fuhr allerdings nicht mehr (schätzen wir).

Wiederum ganz im Gegensatz zu den aufgemotzten Vans, die hier fahren, wird der verwertbare Müll von Müllsammlern in Pferdekutschen durchforstet. Die Kutschen fahren schnell durch die Straßen und verschwinden rasch im Straßengewirr. Meistens werden sie von einem Kutscher gefahren und im Pferdeanhänger befinden sich viele Säcke mit Müll und Plastikflaschen. Das ist die andere Seite von „Zwei- und Vierräder in Uruguay und Argentinien“.

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2 Antworten zu Zwei- und Vierräder in Uruguay und Argentinien

  1. alicia sagt:

    Hola guapos:

    ¡Qué semanita llevo!. Ya han empezado los cursos y como siempre, la primera semana siempre es tremenda. Por desgracia vuestro curso, el de los lunes, solo tenía 4 alumnos 🙁 asi que lo hemos tenido que cerrar. Una pena porque estaban vuestros compañeros y dos chicos más que conocí en cursos compactos.
    ¡¡Qué miedo me da la foto de las máscaras del carnaval!! Tenéis una web fantástica. Me gusta mucho. Peter = Pedro (del curso) también os sigue en vuestro viaje.

    Besos
    Alicia

  2. Klaus sagt:

    Sehr schöne Bilder!
    In unserer vom Autobau lebenden Gesellschaft kaum vorstellbar, dass so olle Karren noch fahren.
    Aber irgendwie toll, dass Menschen nur einen Anspruch an das Vehikel stellen, nämlich dass es so viele Menschen wie mögliche von A nach B bringt.
    Wir sollten vielleich auch mit etwas weniger zufriedsen sein, wenn gleich ich die Klimanalage, den Tempomat und die elektrische Sitzvertsellung (und vieles mehr) in meinem Auto nicht mehr missen möchte.

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